MATERIALKUNDE FÜR EILIGE

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Inhalt:
1 Geschichtliches
2 Entstehung, Zusammensetzung
3 Eigenschaften
4 Verarbeitungsformen
5 Bearbeitungsverfahren, Techniken



TON



1 Geschichtliches:


Ton war bereits in der Altsteinzeit ein vielverwendeter Werkstoff. Die älteren Tonfiguren reichen bis in jene Zeit zurück. Durch Funde von Scherben ist Tongerät aus der mittleren Steinzeit (ca. 8000 v. Chr.) nachgewiesen.





2. Entstehung, Zusammensetzung:

Ton ist ein Verwitterungsprodukt aus feldspathaltigen Gesteinen wie Granit und Porphyr. Durch die Zerstörungsarbeit von Wasser, Eis, Wind, chemische und organische Verwitterung haben sich über Jahrmillionen feinste Schlammbestandteilen abgesondert. Ton, vermischt mit größeren Gesteinsteilen wie Sand und Kies wird als Lehm bezeichnet.

3. Eigenschaften:

- Plastizität (Bildsamkeit): leichte Formbarkeit im natürlichen Zustand und Festigkeit und Beständigkeit nach dem Brennen.

- Schwindung (Volumenverringerung): Beim Aufnehmen des Wassers quillt der Ton, beim Trocknen zieht er sich wieder zusammen. Da wir den Ton nur feucht – also in gequollenem Zustand – verarbeiten können und vor dem Brennen trocknen müssen, spielt die Schwindung und die daraus resultierende eventuelle Rissbildung eine Rolle. Das Schwinden des Tones wird fortgesetzt durch ein Schwinden beim Brennen (chemisch gebundenes Wasser wird freigesetzt). Die Gesamtschwindung liegt im allgemeinen je nach Tonart zwischen 8 und 15 %.

- Fremdstoffe/Färbung: Die unterschiedliche Färbung der Tone kann durch kleinste
- organische Bestandteile(die beim Brennen spurlos verschwinden) wie auch durch
- Metalloxyde verursacht werden. z.B.: Eisenoxyd färbt den natürlichen Ton gelb bis gelbrot und beim Brennen durch die Verbindung mit dem Luftsauerstoff rot.



4. Verarbeitungsformen:

Durch die Beimengung von Schamotte kann der natürliche Ton in seinen Grundeigenschaften der Plastizität, des Schwundes beim Trocknen und des Wärmeverhaltens verändert und den jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

Ölton (Plastilin, Glaserkitt usw.):
Das im natürlichen Ton enthaltene Wasser wird durch Öl ersetzt, wodurch ein schnelles Austrocknen verhindert und saubereres Arbeiten ermöglicht wird. Allerdings muss man auf haltbare, dauerhafte Erzeugnisse verzichten.
Tonschlicker:
Ist ein mit Wasser aufgerührter Tonbrei, der zum Verbinden von Tonteilen, vor allem in der Aufbaukeramik verwendet wird.

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5. Bearbeitungsverfahren:

5.1 Farbige Behandlung

5.1.1 Engoben
Bezeichnet man andersfarbig brennende Tonschlicker, die auf das lederharte Gefäß mit Pinsel aufgetragen oder über das Gefäß gegossen werden. Dabei sind fast alle Farben möglich. Beim Rohbrand verbinden sich Engobe und Untergrund.

Durch ???Kratztechnik“ entsteht ein ???Sgraffito“. Hierbei wird eine obere Farbschicht soweit abgetragen, dass eine andere darrunterliegende zum Vorschein kommt .
5.1.2 Unterglasurfarben
Bestehen ebenfalls aus hitzebeständigen Metalloxyden, die durch Bindemittel zusammengehalten und mit dem Pinsel aufgetragen werden. Das Objekt muss nach dem Rohbrand noch glasiert.

5.1.3 Glasuren
Werden auch dazu verwendet den porösen Scherben wasserdicht zu machen.
Die Glasur ist in ihrer Natur nach eine Art Glas und hat auch eine ähnliche Zusammensetzung: Quarzsand, Metalloxyd für die Farbe und eine geringe Menge reine Tonerde (KaolinGlasuren können mit Wasser aufgeschlämmt mit dem Pinsel aufgetragen, getaucht oder gespritzt werden.


5.2 Lufttrocknung
Die feuchten Tonarbeiten müssen vor dem Brennen möglichst langsam trocknen. Bei Wandstärken bis 1 cm reicht eine Woche Trockenzeit in der Regel aus. Ist die Skulptur nicht voll durchgetrocknet, kann sich in der Anfangsphase des Brennens innerhalb des Materials zuviel Wasserdampf bilden, der dann eine sprengende Wirkung hat. Während der Trockenzeit sollen die Erzeugnisse mehrmals gewendet werden, um Risse durch ungleichmäßigen Schwund zu vermeiden.

5.3 Brennen
Ursprünglich haben die Menschen Tonerzeugnisse nur in der Sonne getrocknet und nicht gebrannt. Wahrscheinlich fanden sie nach einem Hüttenbrand heraus, dass Ton durch Feuer wasserfest und gehärtet wird. Ab 3000 v. Chr. Brannte man Tonwaren in Öfen.
Ton wird in der Hitze des Brennofens zum ???Scherben“ verwandelt.

5.3.1 Rohbrand oder Schrühbrand
Die chemische Umwandlung des Tones zum Scherben beginnt bei etwa 650°C. Die Höchsttemperatur des Schrühbrandes liegt zwischen 800 und 900°C (Irdenware). Das Objekt wird hart und wasserfest, Engoben können fest auf den Scherben aufgebrannt werden.

5.3.2 Glasurbrand oder Sinterbrand
Bei Temperaturen zwischen 1000 und 1100°C schließen sich die Poren (Sinterung) und der Scherben hat seinen höchsten Härtegrad erreicht und ist wasserdicht (Steinzeug). Aufgetragene Glasuren können aufgeschmolzen werden und bewirken eine zusätzliche Verdichtung der Oberfläche.
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